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Pflanztipps für einen tierfreundlichen Garten

Hausgarten - Oase für die Artenvielfalt!

Steppensalbei
Steppen-Salbei

Haus- und Kleingärten können einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Der tierfreundliche Garten ist bunt und ein bisschen wild. Er fördert die heimische Flora und Fauna. Heimische Pflanzen stellen die Ernährungsgrundlage zahlreicher Insekten dar. Diese wiederum dienen räuberisch lebenden Arten als Nahrung. Vielfältige Strukturen und Lebensräume sorgen für Artenreichtum: Bäume, Sträucher, Trockenbiotope (z.B. Trockenmauer), Gartenteiche, blühende Stauden und Blumenwiesen. Wichtige Elemente im artenreichen Garten: • Mindestens ein ökologisch wertvoller, heimischer Laub- oder Obstbaum wie: Stieleiche, Zitter-Pappel, Birke, Grauerle, Hainbuche, Feldahorn, Spitzahorn, Winterlinde, Apfel, Zwetschgen, Kirsche. • Nistkästen, Löcher und Höhlungen sind wichtig für höhlenbrütende Vögel, Eichhörnchen, Fledermäuse, Siebenschläfer, Hornissen, Wildbienen. • Gemischte Hecke mit vielen Straucharten. Blüten und Früchte sind dort sehr wichtig für Tiere. Die dichte Hecke bietet den Vögeln Schutz vor Elstern und Katzen. • Sträucher: Haselnuss, Schwarzer Holunder, Roter Hartriegel, Rote Heckenkirsche für Hummeln, Weißdorn, Hundsrose, Heckenrose, Weinrose, Brombeere, Wolliger Schneeball, Pfaffenhütchen, Blasenstrauch, Sommerflieder (nur Nektar), Weiden als Kopfweide geschnitten, Eberesche, Felsenbirne. Beispiele sprechen für sich: Der Weißdorn (Crataegus monogyna) bietet Beeren für 30 Vogelarten und ist Lebensraum für 150 Insektenarten wie Käfer, Wanzen, Wildbienen, Wespen, Schmetterlinge … Der Schwarze Holunder bietet Beeren für 60 Vogelarten, die Blüten werden von Rosenkäfer, Schwebfliegen und Honigbienen besucht. • Eine kleine Gartenecke mit Brennnesseln ist wertvoll - zahlreiche Schmetterlingsraupen ernähren sich davon, der Tiegerschnegel lebt dort und frisst andere Schnecken. • Eine Blumenwiese ist ein Paradies für Insekten. Wichtig ist, dass viele heimische Pflanzen darin vorkommen, vor allem Flockenblumen und andere Korbblütler, Wiesenknautie, Skabiose und Schmetterlingsblütler wie Rotklee, Wicken und Platterbsen. • Begrünte Zäune und Mauern sind wichtig für Vögel, Spinnen, Schmetterlinge, Fliegen und die Zauneidechse. Die Breitblättrige Platterbse ist hier besonders gut für Wildbienen. • Selbstklimmende Kletterpflanzen: Efeu, Waldrebe und die für Hummeln sehr attraktive Lonicera henryi/immergrünes Geißblatt. • Ein Komposthaufen ist eine sinnvolle Ergänzung im Garten, da er nährstoffreichen Naturdünger für die Beetpflanzen liefert. • Natürliche Möglichkeiten für den Vogelnestbau sind selten geworden. Deshalb sollten Nistkästen nicht fehlen. Einfluglöcher zw. 25 und 28 mm oder zw. 32 und 35 mm Durchmesser. Fledermaus-Nistkästen zusätzlich am Gebäude aufhängen. • Nisthilfen für Wildbienen an einem sonnigen, wind- und regengeschützten Platz anbringen. Geeignete Baumaterialien sind Hartholz mit unterschiedlich großen, sauberen Bohrungen, Schilf-, Bambusstängel, Holunder-, Brombeer-, Himbeerstängel, Stängel mit glatten Schnittkanten! • Markhaltige Stängel: Halbhoch abgeschnittene Himbeerstängel und angeschnittene Brombeeren in der Hecke belassen – viele Wildbienen nisten dort. Wichtige Pflanzen und Stauden • Buntes Blumenbeet: Gemeine Ochsenzunge, Skabiosen-Flockenblume, Wiesen-Knautie, Karthäusernelke, Blauer Natternkopf, Astern, Gefleckte Taubnessel, Rainfarn, Steppen-Salbei, Bergminze. • Kräuterbeet: Salbei, Rosmarin, Pfefferminze, Thymian, Bohnenkraut, Lavendel. • Feuchtbiotop (Teich, Miniteich, niederes Holzfass/ Zinnwanne mit Wasser): Wasserfeder, Tannenwedel, Teich-Binse, Rohrkolben, Wasser-Schwertlilie, Wasserdost, Blutweiderich, Froschlöffel, Wasserminze, Froschkraut, Krebsschere, Sumpfdotterblume. • Gemüse- und Bauerngarten für Wildbienen (* Stauden = mehrjährige Pflanzen) Kreuzblütler: Kohl vom Vorjahr ausblühen lassen, z. B. hier Grünkohl, Senf oder Raps alle zwei Wochen ab Februar säen, Rucola vom Vorjahr ausblühen lassen. Malvengewächse: Moschusmalve*, Stockrosen Korbblütler: Wegwarte, Flockenblume*, spätblühende Strahlenastern*, Eselsdistel Schmetterlingsblütler: v. a. Rotklee* in dichteren Beständen Lippenblütler: Steppensalbei*, Steinquendel*, Taubnesseln*, Ziest* (z. B. Deutscher Ziest), Lavendel* Natternkopf, Kardengewächse: Knautie*, Wilde Karde Weitere Tipps 1. Diese Pflanzen sind nicht tierfreundlich, haben keinen Nektar: Forsythien, Kirschlorbeer, serbische Fichte, Lebensbaum, Zuchtrosen und Primeln mit gefüllten Blüten, Hortensien, Rhododendren, Bambus, Funkien, Tagetes, Geranien. Pflanzen sie vorwiegend oben genannte Pflanzen! 2. Torfprodukte gehören nicht in einen tierfreundlichen Naturgarten, da so Moore zerstört werden. Verwenden sie torffreie Pflanzerde. 3. Gartenabfälle nicht verbrennen – dies belastet die Luft u.a. mit Feinstaub. 4. Regentonnen abdecken, damit sich dort keine Schnaken entwickeln und keine Tiere ertrinken. 5. Lichtschächte sichern, damit Molche, Kröten und Igel dort nicht elendig sterben. 6. Keine Netze in Bäumen und Sträuchern, damit sich keine Vögel verfangen. 7. Nicht völlig einzäunen, damit Igel bei ihnen aus und ein gehen können. 8. Gift im Garten ist tabu. Kein Kunstdünger verwenden. Kein Insekten- und Pflanzenvernichtungsmittel versprühen. Quelle: Mitgliederjournal „aktion tier – menschen für tiere e.V.“, Ausgabe 2/2018, Ursula Bauer „Mein tierfreundlicher Garten“, ergänzt durch eigene Informationen. Birgit Sütterlin & Reinhold Treiber, Oktober 2018 (Naturzentrum Kaiserstuhl)

Weitere Informationen:

Kontakt

Naturzentrum Kaiserstuhl Bachenstraße 42, 79241 Ihringen Birgit Sütterlin

Büro: Mo + Do 10 - 12 Uhr

Tel: 07668 710880

info@naturzentrum-kaiserstuhl.de

 
 
 
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